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  • : Frettchens Welt
  • : Frettchen, oder wie ES die Welt sieht. Alltägliches aus ihrem typisch chaotischen Leben gemischt mit humorvoll kritischer Betrachtung des Universums und des ganzen Rests, gespickt mit Kurzgeschichten die teilweise nicht von dieser Welt sind.
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23. September 2009 3 23 /09 /September /2009 17:49

 

Das Universum und ich sind selten einer Meinung, man kann sagen, dass wir uns nicht wirklich verstehen. Um ganz ehrlich zu sein, wir werden wohl nie Freunde werden.

 

Aber seit Tagen zermartere ich mir mein Hirn, was ich denn getan haben könnte um das Universum dermaßen zu verärgern.

 

Dabei fing alle so harmlos an, ein kleiner Defekt an meinem Opel, eine freie Werkstatt in der Nachbarschaft und weder Geld noch Lust das Fahrzeug in eine Fachwerkstatt zu bringen.

 

Nein, in Wirklichkeit fing alles am Tag meiner Zeugung an, der Gerüchten zufolge der 18. Geburtstag meiner Mutter gewesen sein soll. Ich erwähne dies nur, weil doch angeblich alles irgendwie zusammenhängt, wie dieser Fakt da rein passt ist mir zwar noch überhaupt nicht klar, aber sicher ist sicher.

 

Also an besagtem Tag hat das Universum wohl beschlossen, dass es mal wieder einen neuen Spielball gebrauchen könnte und sorgte dafür dass sich das Spermium durchsetzte, welches das Legastheniker-Gen trug.

 

Und was das mit meinem defekten Opel zu tun hat, ist ganz einfach zu erklären. Legastheniker sind Rechts-Links-Verwechsler. Und so geschah es dass ich eines Tages mit meinem Opel Combo Diesel an meiner Stammtankstelle ankam und feststellen musste, dass alle Zapfsäulen auf der linken Seite nicht nur besetzt sondern mit mindestens einen weiteren wartenden Wagen blockiert waren, aber eine Säule war noch auf der rechten Seite frei.

 

Da mein Tankstutzen auf der rechten Seite ist, hielt ich es für eine gute Idee rückwärts an die freie Stelle zu fahren um somit die Säule auf der richtigen Seite zu haben. Und in alter Gewohnheit nahm ich den dritten Hahn von vorne, um zu tanken. Dabei ignorierte ich die Tatsache, dass die rechte Seite der Säule nicht das Spiegelbild der linken Seite darstellte. Träumte dann noch, ganz wie es meine Art ist etwas vor mich hin, bevor ich auf die Anzeige der Säule schaute und beim Preis des Kraftstoffes stutzig wurde.

 

Es war passiert ich war dabei Benzin in mein Dieselfahrzeug zu tanken. Ich unterbrach zwar sofort den Tankvorgang, hatte allerdings bereits 16 Liter Benzin getankt. Da mein Tank nur 50 Liter fasst, hatte ich dann ein Mischungsverhältnis von 16 Liter Benzin zu 34 Liter Diesel.

 

Wir haben dann sofort so viel von diesem Gemisch wieder abgezogen, leider lies sich nur der halbe Tank abpumpen, sodass immer noch ca. 8 Liter Benzin verblieb, welches wir mit einer weiteren Dieseltankung weiter verdünnten.

 

Im festen Glauben noch mal mit dem Schrecken davon gekommen zu sein, fuhr ich mein Auto wie gewohnt weiter und tankte zur Sicherheit die nächsten Male schon nach, wenn der Tank nur halb leer war um den Benzinanteil weiter zu verdünnen.

 

Bei jedem anderen hätte das Universum nun ein Auge zugedrückt und hätte sich gesagt: „Ok, sie hat es noch gemerkt, lassen wir sie davon kommen.“ Aber natürlich nicht bei mir, so fing auf einmal an der Kühler überzukochen. Eine Nachfrage beim freundlichen KFZler aus der Nachbarschaft ergab die Ferndiagnose: „Da hat es wohl die Zylinderkopfdichtung gefetzt, Auto auf jeden Fall stehen lassen.“

 

Da der Weg quer über die Straße der weiteren Schadensvermeidung zuträglich war, beschloss ich mein Auto dort reparieren zu lassen. Außerdem könnte man mit dem Nachbarn ja reden. Gesagt, getan, der Nachbar kam meiner finanziellen Situation auch entgegen, indem er mir anbot, an meinem Fahrzeug während Leerlaufzeiten zu arbeiten und mir dafür im Preis entgegen zu kommen.

 

Da das Wetter gut und der Weg zur Arbeit nicht weit war ging ich auf diesen Vorschlag ein, konnte ich doch mit dem Motorrad zur arbeit fahren und ne Woche ohne Auto würde schon rum zu kriegen sein.

 

Wenige Tage danach kam die erste Hiobsbotschaft: „Der Zylinderkopf hat einen Riss, am besten den Motor austauschen.“

 

Nachdem ich diese Nachricht verdaut hatte, dachte ich naives Ding doch tatsächlich, dass es das Universum doch einmal gut mit mir meinen könnte, denn ich konnte auf einem Schrottplatz einen passenden Motor relativ günstig finden. Der Motor steckte zu diesem Zeitpunkt sogar noch in seinem Fahrzeug, so dass ich ihn auch laufen lassen konnte, um mich zu überzeugen, das er auch lief.

 

Das kleine Problem, dass ich den Motor zwar super mit meinem Combo transportieren könnte, wenn der nur liefe, löste mein KFZler für mich, indem er anbot den Motor für mich abzuholen.

 

Im festen Glauben, dass nun alles gut werden würde, verbrachte ich meine letzte ruhige Nacht.

 

Der nächste Tag brachte einen Wetterumschwung. Das ist eigentlich nicht schlimm, denn mit einem Regenkombi kommt man mit dem Motorrad trockener an, als mit dem Auto, da man den Helm bis ins Gebäude auf dem Kopf lassen kann. Aber die Reifen von meinem Chopper sind sehr alt. Was bei einem Chopper nicht so tragisch ist, da es sehr selten zu extremen Kurvenlagen mit 200 km/h kommt. Aber die Traktion bei nasser Fahrbahn ist dermaßen schlecht, dass man am besten vergisst, dass das Dingen Bremsen hat.

 

Also musste ich mich auf das Abenteuer Nahverkehr einlassen. Und ich kann euch sagen, wenn man mit fast vierzig etwas zum ersten Mal tut, fühlt man sich ganz schnell wieder wie ein Kind. Aber da ich schon ein großes Mädchen bin, schaffte ich das auch.

 

Immer noch in der Hoffnung dass ich am Wochenende zu meinem geplanten Konzert der Smirnoff-Kids fahren zu können, ergab ich mich in mein Schicksal und fuhr tapfer Bus.

 

Der Tag X rückte immer näher und ich erwartete jeden Tag zu hören dass mein Auto wieder läuft.

 

Dann kam die nächste Hiobsbotschaft: „Der Motor ist eingebaut, alles umgebaut und wieder angeschlossen, er springt auch sofort an, geht aber auch gleich wieder aus.“

 

Dieses Verhalten eines Motors kannte ich bereits. Da es zu meinem Auto nur noch einen Schlüssel gab, habe ich mir einen nachmachen lassen um einen Reserveschlüssel zu haben. Und da ist genau das gleiche passiert. Die Erklärung des Schlüsseldienstes lautete ganz einfach, der Wagen hat eine Wegfahrsperre.

 

Ich lies meinen Nachbarn an meinem Wissen teilhaben, worauf er meinte: „Na toll und wo sitzt das Ding?“

 

Ich fuhr also in eine Opel-Werkstatt um mir die erforderlichen Angaben zu beschaffen, wobei ich mich schon von meinem Konzert verabschiedete.

 

Der nette Mensch bei Opel meinte etwas mürrisch: „Da müssen Sie die Motorsteuerung tauschen, die finden Sie oben links im Motorraum.“

 

Auf meine Frage, ob es nicht doch noch eine andere Möglichkeit gebe, wie zum Beispiel der neuen Wegfahrsperre beizubringen, dass sie mit meinem alten Schlüssel funktioniert, meinte er. Ja das gäbe es, aber dazu müsste die neue Wegfahrsperre in ihrem alten Fahrzeug zunächst dekodiert werden und dann im neuen Fahrzeug neu kodiert werden. Ich traute mich gar nicht erst zu fragen was das kosten würde, zumal dazu der frisch eingebaute Motor wieder umgebaut und ins alte Fahrzeug verbracht werden müsste. Deshalb fragte ich, ob es nicht auch reichen würde, wenn man die Schließanlage des Fahrzeuges umtauschen würde, da ja dann wieder der Zündschlüssel zur Wegfahrsperre passen würde.

 

Darauf meinte der kompetente Opel-Fachman: „Das könnte funktionieren, weiß ich aber nicht wirklich.“

 

Ich fuhr also zunächst einmal zum Schrotthändler und fragte den, ob er denn die Schließanlage aus dem Fahrzeug oder gar das ganze Fahrzeug noch hätte. Das Fahrzeug war allerdings bereits in der Presse gelandet, aber er wäre sich ziemlich sicher, dass er die Schließanlage ausgebaut hätte, aber welches das nun wäre, wüsste er auch nicht und deutete auf eine Kiste mit ca. 100 Schließanlagen.

 

Also gut, dachte ich, dann muss halt die Motorsteuerung getauscht werden. Also zurück zu meinem KFZler. Doch dort angekommen musste ich feststellen, dass sich an der bezeichneten Stelle überhaupt keine Motorsteuerung befindet. Der Nachbar zückte die Digitalcamera und druckte mir eine Aufnahme von meinem neuen, doch leider irgendwie noch nutzlosen Motor aus. Damit bewaffnet fuhr ich zurück zu dem freundlichen Opelhändler, dessen Mine sich bei meinem Anblick keinen Deut aufhellte.

 

„Gibt es noch etwas,“ brummte er mich anstatt einer Begrüßung zu. „Allerdings!“ Ich knallte ihm das Bild auf den Tresen, „wo ist denn da die Motorsteuerung?“

Nachdem er das Bild einige Zeit stirnrunzelnd angestarrt hatte, seufzte er tief und meinte schließlich. „Na gut, komme Sie mal mit, wir schauen mal ob ein passendes Kundenauto auf dem Hof steht.“

 

Und tatsächlich stand da ein Opel Combo Diesel, sogar in der gleichen Farbe. Triumphierend öffnete er die Motorhaube und deutete in den Innenraum, als sich sein Gesichtsfeld ebenfalls dem Motorraum zuwandte lies er den Finger sinken und schaute äußerst ratlos aus der Wäsche. Der eilends aus der Werkstatt hinzugezogene Fachmann erklärte dann, dass der Diesel an dieser Stelle keine Motorsteuerung hätte das wäre nur beim Benziner so. Nach einigem Nachfragen, das mich sehr an Würmer aus der Nase ziehen erinnerte, gab er das alles entscheidende Geheimnis preis. Er erklärte mir wo die Wegfahrsperre zu finden sei, und dass diese mit sogenannten Abreisschrauben befestigt sei und ich einen Satz a 2 Schrauben aus dem Ersatzteilhandel benötigen würde um die alte Wegfahrsperre an den neuen Motor anzubauen.

 

Zum Glück verfügte dieser Händler auch über einen Ersatzteilhandel und der freundliche Opelhändler führte mich zum entsprechenden Schalter und war auch noch so freundlich seinem Kollegen genau zu sagen, was ich benötige.

 

Zu meinem Erstaunen stellte sich heraus, dass der größte Opelhändler in der Stadt von diesem Satz genau einen halben vorrätig hatte, sprich es war eine ganze Schraube an Lager, die zweite musste bestellt werden. Als ich die Schraube nebst Rechnung ausgehändigt bekam, staunte ich nicht schlecht. Die Schraube steckte in einem Plastiktütchen mit der Aufschrift: „GM Made in China“ und sollte stolze 25 € das Stück kosten.

 

Ich konnte mir die folgende Frage nicht verkneifen: „Is dat Dingen aus Platin, oder hat die ein chinesischer Opa in Handarbeit geschnitzt.“

 

Zähneknirschend bezahlte ich und zog mit meiner Beute von dannen.

 

Obwohl nun alle technischen Probleme beseitigt waren, stellte sich ein neues Problem. Der frisch eingebaute, angepasste und angeschlossene Motor musste wieder ausgebaut werden, um die Wegfahrsperre zu tauschen.

 

Das war dann allerdings nur noch eine Frage der Zeit und vor allem der Lohnkosten, mein KFZler konnte mich wenigsten dahingehend trösten, dass er eine Lösung ohne die teure Opelschraube finden würde. Woraufhin ich dem freundlichen Opelhändler einen letzen Besuch abstattete und ihm nun endgültig den Tag versaute, indem ich die Schraube zurückgab und meine Bestellung stornierte.

 

So langsam dämmert mir, warum Opel vor der Pleite steht. Für mich war das auf jeden Fall definitiv der letzte Opel.

 

Inzwischen läuft mein Auto wieder. Mein KFZler scheint mehr an einer guten Nachbarschaft, als an Profit interessiert zu sein, da er mir eine sehr faire Rechnung gestellt hat.

 

Im Groß und Ganzen bin ich nun bereit mich wieder mit dem Universum zu versöhnen. Nun liegt es an ihm.


Weitere Pleiten, Pech und Pannen:
Pleiten, Pech und Pannen

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7. September 2008 7 07 /09 /September /2008 22:24

 

 

Manchmal habe ich das Gefühl, dass das Leben von irgendeinem durchgeknallten Autor geschrieben wird, der mit Wirrungen und Verstickungen versucht sein Publikum bei der Stange zu halten und wir sind nur die Figuren, die diese absurden Ergüsse mit Leben füllen müssen.

 

Zumindest beschlich mich bei der folgenden Begebenheit das Gefühl Akteur in einem Stephen King Roman zu sein. Denn genau wie es in seinen Romanen üblich ist, fing alles ganz harmlos, ja sogar richtig idyllisch und lebensbejahend an um dann ganz allmählich im absoluten Chaos bis hin zum blanken Horror zu versinken. Naja vielleicht habe ich auch einfach nur die untrüglichen Anzeichen des nahen Chaos übersehen.

 

Aber ich will von vorne beginnen, dazu muss ich allerdings ein bisschen ausholen:

 

Mein Mann und ich betreiben gemeinsam mit einem Angestellten einen Copy-Shop. Betritt man den Laden befand sich links von der Tür der Kassendresen, rechts von der Tür war ein kleiner Schreibtisch mit einem PC an dem sich die Kunden ihre Dateien selbst ausdrucken konnten. Weiter rechts war ein ehemaliger kleiner Laden, der durch einen Mauerdurchbruch an den großen Laden angeschlossen war, diesen nutzen wir für unsere Großformatkopien, d.h. darin standen ein Großformatplotter, ein Großformatscanner, ein riesiger Planschrank und eine elektrische Schneidemaschine, natürlich auch für Großformat und somit knapp 2 Meter lang. Am anderen Ende des Ladens befand sich ein zweiter Dresen an dem wir früher die Post für einen privaten Briefdienst angenommen haben. Zu dieser Zeit war unser Geschäft grundsätzlich mit 2 Mann besetzt. Und da ich immer den Briefdienstdresen betreute befand sich dort auch mein Arbeitsplatz für die Buchhaltung. In dem hier anschließenden Nebenraum hatten wir alle Maschinen für die Weiterverarbeitung (Binden, Lochen, Heften usw.) untergebracht. So war der Laden in zwei klare Bereiche unterteilt. Der Mitarbeiter am hinteren Dresen nahm die Post entgegen, kümmerte sich um die Weiterverarbeitung und unterstützte den anderen Mitarbeiter bei Bedarf in der Betreuung der Kunden. Und wenn ich Dienst hatte erledigte ich nebenbei noch die Buchhaltung.

 

Seit geraumer Zeit haben wir die Postannahmestelle nicht mehr und der Laden ist deshalb größtenteils nur mit einem Mann besetzt. Was vor allem für mich mit jede Menge Lauferei verbunden war, da ich ja immer wenn die Kundschaft mich nicht brauchte am hinteren Dresen saß und die Buchhaltung erledigte, kam es nicht selten vor, dass ich um 1 Kopie zu 5 ct zu kassieren, quer durch den ganzen Laden laufen musste. Was natürlich auch dazu führte, dass ich oft nicht dazu kam meine Büroarbeiten zu erledigen. Deshalb hatte ich die Idee, das Großformat in den kleinen Nebenraum zu verlegen und die Weiterverarbeitung nach vorne in den kleinen Laden zu packen und dann die beiden Dresen auf die rechte Seite zu tauschen, so dass nur noch ein Arbeitsplatz vorhanden wäre, an dem man durch die Weiterverarbeitung direkt dahinter auch während des Kundenbetriebs z.B. Bindearbeiten erledigen könnte. Mein Mann war sehr lange dagegen, da die beiden Dresen sehr unterschiedliches Design hatten, sähe das ganze doch sehr zusammengestückelt aus, außerdem müssten nicht nur die schweren Maschinen bewegt werden, sondern auch jede Menge Kabel neu verlegt werden. An der Kasse steht ein Zählerkasten in dem von jedem Kopierer ein Kabel ankommt um die Kopien zu zählen, usw.

 

Doch dann lächelte uns das Glück an, in unserer Stadt machte ein großes Geschäft Ausverkauf, weil es schließen wollte und wir konnten dort recht günstig zwei halbrunde Theken erwerben. Nun konnte ich meinen Mann überzeugen den Umbau vor zu nehmen, da mein Vorhaben mit diesen beiden Theken richtig gut aussehen würde.

 

Eigentlich hätte ich schon stutzig werden sollen, als sich der Termin an dem wir die Theken abholen konnten immer weiter nach hinten schob. Aber ich war wie immer völlig unbedarft und glaubte daran dass alles gut werden würde.

 

Am 30. August war es schließlich soweit, wir konnten die Theken abholen, der Hänger war reserviert, Hilfskräfte waren bestellt, um 13.30 Uhr sollte es losgehen.

 

Um 11.00 Uhr klingelte das Telefon, unser Mitarbeiter rief an, um uns mitzuteilen, dass einer der Hilfskräfte angerufen hatte, er würde es nicht zu dem vereinbarten Zeitpunkt schaffen. Leider ging er nicht an sein Handy, so dass ich ihm nur einen Nachricht auf der Mailbox hinterlassen konnte, dass er auf jeden Fall noch kommen solle. Da wir ja zwei Hilfskräfte angefordert hatten und auch unser Mitarbeiter recht kräftig ist, machten wir uns trotzdem auf den Weg.

 

Als wir im Laden ankamen war von der zweiten Hilfskraft nichts zu sehen. In der Hoffnung, dass doch noch jemand auftaucht, begann ich gemeinsam mit unserem Mitarbeiter damit den Inhalt der beiden Räume miteinander zu tauschen. Mein Mann konnte uns leider nicht helfen, da er sich um die Kunden kümmern musste und außerdem aufgrund eines schweren Bandscheibenvorfalls nichts heben kann.

 

Mein Mitarbeiter teilte mir auch gleich mit, dass er nur begrenzt Zeit hätte, da er einen Termin beim Konditor hatte um die Torte für seine bevorstehende Hochzeit auszusuchen.  Und solche Termine lassen sich bekanntlich nicht so kurzfristig verlegen, wie wir den Abholtermin mitgeteilt bekommen hatten.

 

Zum Glück gelang es mir durch management by around the corner (wer ums Eck kommt wird verpflichtet) einen Nachbarn zu Mithilfe zu bewegen. Da dieser auch nur begrenzt Zeit hatte, ließen wir vom Umräumen ab und fuhren los um zumindest schon mal die erste Hälfte der Theke zu holen. Diese sollte ausgeräumt bereit stehen. Als wir ankamen war nur eine der beiden Hälften ausgeräumt, was nicht weiter schlimm wäre, aber ausgerechnet diese Hälfte widerstand dem Abtransport. Wir mussten feststellen, dass durch ein Loch in der Tischplatte ein Rohr von der Decke bis fast an den Fußboden ragte, so dass wir die Theke komplett demontieren mussten, denn in dem Rohr steckten leider stromführende Kabel von denen keiner wusste, welche Sicherung die Leitung tot gelegt hätte, sodass sich der Einsatz einer Flex verbot.

 

Dadurch kamen wir natürlich mit unserem eh schon sehr engen Zeitplan arg in Bedrängnis. Aber schließlich hatten wir die Theke aufgeladen und wohlbehalten zu unserem Geschäft gefahren. Unser Mitarbeiter hatte leider nun keine Zeit mehr beim Abladen zu helfen. Da der Nachbar eh schon zu spät zu seinem Termin kam, half er uns noch dieses Teil abzuladen.

 

Aber schon kristallisierte sich ein neues Problem heraus. Wir mussten die zweite Theke bis spätestens 19.00 Uhr abholen. Wir hatten keinerlei Hilfe mehr und mein Mann darf nichts Schweres heben. Außerdem musste man durch die gebogene Form der Theke mindestens zu Dritt sein, da die Rundung extra abgestützt werden musste. Von unserer Hilfskraft war immer noch nicht zu sehen und am Handy ging immer noch nur die Mailbox dran.

 

Schließlich gelang es uns in der benachbarten Kneipe zwei Leute aufzutreiben, die sich bereit erklärten zu helfen. Als wir endlich das zweite Teil der Theke im Laden hatten, beschlossen wir am Sonntag weiter zu machen. Da der nette Nachbar signalisiert hatte, er könne da wieder helfen und wir hofften die Hilfskraft doch noch zu erreichen, außerdem setzte ich auf die Mithilfe unseres Mitarbeiters.

 

Am Sonntagmorgen rief ich den Nachbar an und erfuhr, dass er zwar noch einen Termin wahrnehmen müsse, aber danach zu uns stoßen würde. Die Hilfskraft und auch unseren Mitarbeiter konnte ich nicht erreichen. Also fuhren wir um 12.00 Uhr ins Geschäft um mit dem Aufbau und dem Umräumen weiter zu machen. Nach kurzer Zeit war ich allein im Laden, da mein Mann einen Kreislaufzusammenbruch erlitt und deshalb wieder nach Hause fuhr. Also räumte ich alles was ich alleine bewältigen konnte um und auf. Stieß aber bald an meine Grenzen da ich viele große Teile nicht bewegen konnte, diese aber zuerst bewegt werden mussten, bevor ich weiter machen konnte. So nahm ich mich des ebenfalls die Seiten gewechselten Kunden-PCs an. Dazu musste ich das Netzwerkkabel aus dem Kabelkanal quer durch den Laden, einmal durch den Nebenraum und wieder durch den Laden fummeln. (Was hatte sich unser Techniker eigentlich dabei gedacht, als er das verlegt hatte). Unser Vermieter hatte vor einem Jahr durch unseren Laden neue Steigstränge ziehen lassen, da die Wohnungen über uns endlich eine zentrale Gasheizung bekommen hatten, dabei haben die Handwerker die Steigstränge teilweise über unseren Kabelkanal gelegt. Ich stand gerade auf der Leiter und versuchte das verflixte Kabel laut vor mich hinmotzend hinter einem der Stränge durchzufummeln als unser Nachbar von mir unbemerkt durch die offene Hintertür in den Laden gekommen war. Ich fiel vor Schreck fast von der Leiter als ich ihn bemerkte.

 

Dank seiner Hilfe kamen wir dann ein großes Stück weiter. Da wir alle großen Teile an ihren Bestimmungsort verbringen konnten. Er bot mir dann auch noch an, mir beim Umräumen und Saubermachen zu helfen, er bot mir sogar an seine Freundin anzurufen, damit sie auch mithälfe. Allerdings musste ich dieses wirklich liebe Angebot ablehnen, da alle Dinge nun erst einmal einen neuen Bestimmungsort bekommen mussten und es somit nicht möglich war, jemanden der sich im Laden nicht auskannte dafür einzuspannen.

 

So machte ich mich daran die 35.479 Einzelstücke, es können auch 35.478 gewesen sein, so genau hatte ich das nicht gezählt, an ihren neuen Bestimmungsort zu bringen. Im Laden sah es aus als wäre die russische Armee durchgezogen. Aber was sollte es ich hatte ja noch 15 Stunden bis wir Montagmorgen wieder aufmachen mussten. Also machte ich mich mutterseelenallein daran diese Aufgabe zu bewältigen. Holte mir zahlreiche blaue Flecken und wurde immer mutloser und auch kraftloser. Als ich den Monitor (einen alten und somit schweren 19“ Oschi) auf seinen Platz stellen wollte, stellte ich fest, dass ich entweder zu kurz für diese Aufgabe, der Standort zu hoch für mich oder ich einfach nur zu kraftlos geworden war um ihn an seinen Platz zu stellen. Also bediente ich mich eines Rolltritts (so ein kleines zweistufiges rundes Teil, welches die Rollen versenkt, sobald man sich drauf stellt.) und hätte beim ersten Versuch fast das Gleichgewicht verloren und wäre mit dem Monitor im Arm abgestürzt.

 

Gegen 20.00 Uhr rief endlich mein Mitarbeiter an, um mir mitzuteilen, dass er den ganzen Tag unterwegs war und das Handy zu Hause gelassen hatte. Irgendwo klingelte es auch bei mir, dass er mit gesagt hatte, dass er den ganzen Tag unterwegs sei, doch dies hatte ich erfolgreich verdrängt. Ich sagte ihm dass es super wäre wenn er mir helfen könne, es allerdings nicht unbedingt notwendig sei, da die großen Teile schon bewegt wären und ich ja immerhin noch 13 Stunden Zeit hätte bis er den Laden aufmachen müsse. Er versprach mir Montagmorgen etwas früher zu kommen, sodass ich noch etwas liegen lassen könne, er würde dann schon dafür sorgen, dass der Laden präsentabel wäre.

 

Gegen 22.00 Uhr rief mein Mann an und sagte ihm ginge es besser, ich könne ihm abholen, damit er mir helfen könne. Da bemerkte ich dass ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und sagte ihm, er solle mir was zu essen machen, ich käme nach Hause und würde erst mal eine Pause machen.

 

Nach dem Essen überredete mein Mann mich, dass wir uns bis 4.00 Uhr hinlegen sollten, und dann gemeinsam in den Laden fahren sollten um Klarschiff zu machen.

 

Um 4.00 Uhr bekam ich meinen Mann nicht wach und fuhr schließlich alleine in den Laden und räumte weiter auf. Schließlich war ich soweit, dass ich wieder Hilfe brauchen konnte um noch die letzten Regale an die richtige Stelle zu bringen, damit sie eingeräumt werden konnten. Da unser Mitarbeiter immer noch nicht aufgetaucht war, rückte ich mit letzter Kraft alles was ich irgendwie allein bewegen konnte an die richtigen Stellen. Mein Mitarbeiter tauchte schließlich 5 Minuten vor Öffnung auf. "Wenn das früher ist, will ich gar nicht wissen, wann er kommt, wenn er pünktlich kommt." schoß es mir durch den Kopf. Es passte wirklich ausgezeichnet zu dem Pannentag, dass ein ansonsten immer pünktlicher Mitarbeiter, aus gerechnet an diesem Tag den Wecker überhörte.  

 

Wir räumten noch bis 12.00 Uhr weiter, dann fuhr ich endlich nach Hause, fiel in mein Bett und schlief sofort ein.

 

Am Freitag darauf kam unser Techniker um den Zählerkasten an die neue Theke zu versetzen. Wir fingen Mittags um 14.00 Uhr mit den Vorarbeiten an, da ich den Laden bis 19.00 Uhr geöffnet hatten, konnten wir die Zähler erst danach abklemmen und neu anschließen, womit wir bis 2.00 Uhr morgens beschäftigt waren. Nun sind auch endlich die Zähler an ihrem Platz und die alte Theke kann endlich raus, was wohl die nächste Aktion gibt, denn dann erst können der Kunden-PC und ein Teil der Kopierer an ihren finalen Platz.

 

So langsam überlege ich mir, ob ich nicht doch lieber weiterhin zwischen den beiden Dresen hin und her gelaufen wäre.


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9. August 2008 6 09 /08 /August /2008 20:32

Ich hatte ein süßes kleines Büro beim Roten Kreuz. Parallel zu meinem Schreibtisch etwa einen Meter hinter mir stand mein Aktenschrank. Wenn ich einen Ordner aus diesem Schrank, dessen Türen immer offen standen, brauchte, stieß ich mich mit beiden Händen kräftig von der Tischplatte ab und ließ mich während ich nach hinten rollte um 180 Grad herum schwingen, um mit der ausgesteckten Hand direkt vor dem benötigten Ordner zu landen.

 

Kräftig abstoßen musste ich mich, weil eine Rolle meines Stuhls defekt war und sich nicht mitdrehte, so dass ich ordentlich Schwung brauchte um das Gefährt zu bewegen.

 

Eines Tages nach einem kurzen Urlaub hatte der Hausmeister von mir unbemerkt diese Rolle repariert. Ihr ahnt sicher schon was nun passieren musste.

 

Ja, ich stieß mich kräftig von der Tischplatte ab und mein Schreibtischstuhl raste mit ungewohntem Schwung ungebremst in den Aktenschrank. Ich riss dabei zwei Einlegböden herunter und wurde unter einem Berg prall gefüllter Leitzordner begraben.

 

Unserer stellvertretender Kreisgeschäftsführer, der gleichzeitig Leiter unseres Rettungsdienstes war und sein Büro direkt neben meinem hatte, kam in mein Büro gestürzt und sah doch tatsächlich äußerst besorgt aus als er mich fragte: „Soll ich die Kollegen drüben rufen.“ Gemeint waren die Rettungsassistenten, die ein Gebäude weiter auf ihre Einsätze warteten.

 

Mir tat so ziemlich jeder Knochen weh, das Gesicht meines Kollegen allerdings löste bei mir einen Lachanfall aus. So dass dieser sich beleidigt abwandte und mich meinem Schicksal überlies.

 

Mir wurde schlagartig klar, dass ich endlich den optimalen Arbeitsplatz gefunden hatte, war es doch bei meiner Neigung schmerzhaften Missgeschicke äußerst praktisch die Rettungsleitstelle im Nachbargebäude und das Kreiskrankenhaus 3 Gehminuten entfernt zu wissen.  

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4. August 2008 1 04 /08 /August /2008 22:57

Vor 28 Jahren wurde ich bei dem sehr geistreichen Versuch in Flipp-Flops über ein blühendes Kleefeld abzukürzen von einer Biene in den Zeh gestochen.

 

Ungefähr eine Stunde nach dem Stich schwoll mein kompletter Fuß derart an, dass ich bereits dachte die Haut müsse jederzeit aufplatzen.

 

Meine Eltern schafften mich mitten in der Nacht zu unserem Hausarzt, welcher mir mit einer Spritze das Leben rettete.

 

Er meinte ich könne an einer Bienengiftallergie leiden. Ich solle das unbedingt testen lassen, da so ein Stich für einen Allergiker schnell mal lebensgefährlich werden kann und ich müsse bei positivem Ergebnis ständig ein Antigift mit mir herum tragen.

 

Da ich aber eine tief sitzende Angst vor Nadeln aller Art hatte und außerdem recht überzeugend mit Ausreden erfinden war, schaffte ich es meine Eltern den Test auszureden.

 

Fortan lebte ich in ständiger Angst vor den geflügelten Honigproduzenten. Ich fühlte mich schon unwohl wenn ich eine Biene nur sah. Kam sie gar in meine Nähe widerstand ich nur mit äußerster Willensanstrengung dem Drang wild um mich zu schlagen, sondern verharrte zu einer Salzsäule erstarrt, das Biest mit den Augen verfolgend bis die Gefahr vorüber war.

 

Menschen die in meiner Nähe nach Bienen schlugen durften sich ellenlange Vorträge darüber anhören, dass Bienen nicht stechen solange sie sich nicht bedroht fühlen und dass sie gerade mit meinem Leben spielen würden, wenn sie die fliegenden Satane aggressiv machen würden.

 

Ich vermied die Nähe von Blüten, aß nichts Süßes im Freien, überhaupt mied ich das Freie.

 

Heute Abend erwies sich all meine Vorsicht als ergebnislos. Arglos ging ich ins Badezimmer um meine Zähne zu putzen, als ich einen heftigen Stich verspürte. In meinem Zeh, ich glaube es war sogar derselbe wie vor 28 Jahren, steckte der Stachel einer Biene.

 

Das arme Tierchen lag verendend auf der Erde. Zuerst überfiel mich Panik. Ich kippte bestimmt eine halbe Flasche Desinfektionsmittel auf den Zeh und beobachte angstvoll ob er denn anschwellen würde.

 

Er tat es, aber in einem Maße wie man es von einem Bienenstich erwarten kann. Nicht mehr und nicht weniger.

 

Mir ist eine riesige Last von den Schultern genommen, die gesamten Rocky Mountains sind mir vom Herz gefallen. Ich bin nicht gegen Bienengift allergisch. Ich kann mich ohne Angst im Freien bewegen.

 

Ein kleiner Test vor 28 Jahren hätte meine Lebensqualität bis dato deutlich verbessert.

 

Und ich habe mal wieder demonstriert bekommen wie sehr man sich in seinen eigenen Ängsten einsperren kann.

 

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21. Juli 2008 1 21 /07 /Juli /2008 10:03

Als meine Eltern damals ihr Haus gebaut haben, war ich, 14 jährig, stolz wie Oskar, dass ich meinem Vater beim Bau helfen durfte. Unendgeltlich natürlich, sonst wäre es ja Kinderarbeit gewesen, welche ja schließlich verboten ist. Ihr seht das argumentieren hab ich wohl von meinem Vater gelernt.

So verbrachte ich meine gesamten Sommerferien täglich 12 bis 16 Stunden auf dem Bau. Ich durfte so tolle Hilfsjobs machen, wie Speis anrühren, Sand schaufeln, Steine schleppen usw.

Doch dann kam mein Tag, mein Vater hatte ein echte Aufgabe für mich: Ich durfte den gesamten unteren Stock verkabeln. Er zeichnete Stiche auf die Wände, zeigte mir, wie man Schlitze klopft und meinte schließlich, ich solle in die Schlitze dreiardriges Kabel legen und die Schlitze wieder zuputzen.

Er reagierte etwas befremdlich, als ich ihn fragte was denn ein dreiadriges Kabel sei. Das konnte es doch nicht geben, die Tochter eines Elektromeisters wusste nicht was ein dreiadriges Kabel ist. Dementsprechend schnodrig fiel seine Antwort aus: "Da zählste einfach die Drähte im Kabel, das mit drei Drähten ist das dreiadrige."

Da ich mich nun nicht mehr traute weiter zu fragen und außerdem meinen Vater stolz machen wollte, wühlte ich in dem Haufen mit den Kabelrollen und zählte brav Drähte. Tatsächlich fand ich mehrere Rollen mit drei Drähten. Siegessicher legte ich die Kabel in die Schlitze, ließ die vorher von meinem Vater angegebene Länge überstehen und verputze munter die Schlitze.

Als das ganze schön getrocknet war, machte mein Vater sich daran, die Steckdosen, Lichtschalter und Verteilerdosen anzuschließen. Ich stand stolz daneben, war es doch mein Werk, dass er nun nur noch die Drähte anschließen mußte. Plötzlich, und aus mir vollkommen unverständlichen Gründen, brach das Donnerwetter los.

"Sag mal Du bist doch sogar zum Zigaretten holen zu blöd, Du fällst noch hin und verbiegst das Markstück. So was Saublödes ist mir doch noch nie untergekommen." Verdattert schaute ich meinen Vater an und überlegte fieberhaft was ich denn nun wieder falsch gemacht haben könnte. Die Kabel hatte doch alle drei Drähte und auch die Schlitze waren sauber und glatt zugeputzt.

Nachdem mein Vater sich etwas beruhigt hatte, fand er doch noch die Kraft mir zu erklären was der Unterschied zwischen einen dreiadrigen Stromkabel, mit drei einzel isolierten Litzen und einem Erdungskabel mit drei nicht isolierten Litzen sei.

Langer Rede, kurzer Sinn, ich hatte Erdungskabel in die Schlitze gelegt und damit nicht genug, das ganze auch noch schön verputzt. Also war ich nächsten zwei Tage damit geschäftigt die Schlitze wieder aufzumachen und das richtige Kabel reinzulegen.

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18. Juli 2008 5 18 /07 /Juli /2008 22:32

I’m Alive

 

Sorry ZOOArmy für den Titelklau, aber besser kann man es nicht ausdrücken: "Ich habe überlebt."

Sicher fragen sich einige wo ich denn die letzten Wochen abgeblieben war, ich kann es Euch sagen: Ich war damit beschäftigt eine große Bedrohung zu durchleben und glücklicherweise zu überleben.

Das war das Grauen in Tüten, ich war nicht mehr in der Lage soziale Kontakte zu pflegen, mein Haus in Ordnung zu halten und auch in der Fa. habe ich einiges versemmelt und wichtige Termine verpasst.

Meine Körperpflege beschränkte sich aufs Duschen und Kleidung wechseln, all die wichtigen Tätigkeiten die in meinem Alter erforderlich sind um wenigstens annähernd mit dem Jugendwahn mithalten zu können, habe ich sträflich vernachlässigt und dabei herausgefunden, dass es auch ohne den Mist keine gravierenden Verschlimmerungen gegeben hat...smile.

Diese Erfahrung wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht, ich konnte mich im wahrsten Sinne des Wortes in allerletzter Minute retten.

Na gut, meine körperliche Unversehrtheit war nicht wirklich bedroht, auch wenn ich die ein oder andere Mahlzeit ausgelassen habe. Was sich allerdings positiv auf meinen Bodyindex ausgewirkt hat.  

Aber meine geistige Gesundheit, sofern noch vorhanden, war ernsthaft bedroht. Ich bin dem heimtückischten auf diesem Planeten zum Opfer gefallen.

Ich war absolut abhängig von einer bösartigen und hinterhältigen, in einer absolut harmlosen Fassade daherkommenenden Inkarnation des Bösen.

Ich war einem Browserspiel verfallen. Travian heißt die Ausgeburt der Hölle. Ein Echtzeit-Strategie-Spiel. Man ist Staatsoberhaupt und kontrolliert die Geschicke seiner Untertan. Zunächst war es ja ganz harmlos. Ich hatte ein Dorf, welches natürlich ZOOArmynia hieß. Worauf die Dörfer: Gil Ofarim, Tal Ofarim, Roland Söns, Dominik Scholz folgten. Danach machte ich mit 507 weiter und ihr werdet es nicht erraten, die weiteren Dörfer trugen die Songtitel als Namen.   

Aber als ich gestern den Löschbutton gedrückt habe, nannte ich 30 Dörfer mein eigen und war so damit beschäftigt, meinen Untertanen Befehle zu erteilen, dass für nichts anderes mehr Zeit blieb. Beinahe wäre ich in diese Welt hineingesaugt worden und hätte mich dort als Müller oder Bauer wiedergefunden. Ich habe gerade noch rechtzeitig den Absprung geschafft und stelle nun fest, dass ich auf einmal sehr viel Zeit habe. Allerdings benötige ich diese Zeit auch um als das liegen gebliebene aufzuarbeiten.

Aber nun kann ich mit Recht behaupten: I'm Alive.  

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13. Juli 2008 7 13 /07 /Juli /2008 15:17
... ich war zwar 16, aber es war nicht mein erstes Mal, sondern sollte vielmehr das letze Mal werden an dem meine Eltern mich gezwungen haben mit ihnen gemeinsam in Urlaub zu fahren.

Es ging in den Freizeitpark Schloß Dankern im Emsland. Ein Paradies für Familien mit Kindern. Was sollte ich dort, weder war ich noch ein Kind, noch hatte ich bereits eigene Kinder. Ich fühlte mich sofort lebendig begraben. 
 
Das Gelände war ein gigantischer Spielplatz mit Blockhütten darauf.  Unsere Blockhütte bestand aus einem großen Hauptraum mit Küchenzeile. Ein kleinen Badezimmer mit Sitzdusche, das noch nicht einmal den Namen Nasszelle verdient hat. Zwei Kinderzimmer, die mehr mit einer 3. Klasse Schiffskajüte als mit einem Zimmer gemeinsam hatten. Links das schmale Stockbett, rechts der Einbauschrank, dazwischen ein Gang von vielleicht einen halben Meter. (vermutlich waren es 80 cm, weil das das Mindestmaß für Durchgänge ist.)

Das Elternschlafzimmer befand sich im Hauptraum an der Wand, in Form eines ausklappbaren Doppelbettes, dessen Ausmaße für ein anständiges Singlebett gerade ausreichend waren.

Da war ich nun, in meinem eigenen Albtraum gefangen. Als ich beim Bettbeziehen auch noch "Nichts zu ficken, nichts zu fressen, Dankern werd ich nie vergessen" in den Bettpfosten eingeritzt fand, überlegte ich mir bereits welchen Therapeuten ich nach diesem Aufenthalt wohl aufsuchen muß.

Aber zum Glück erwies sich selbst das Essen als durchaus genießbar. Allerdings sollte es der Sommer der Pannen werden. Es vergang nicht ein Tag an dem mir nicht irgendein zumeist schmerzhaftes Missgeschick passierte. Einzige Ausnahmen waren die Tage als ich mit Agina auf der Klappliege auf der Terasse verbrachte.

Beim Nacktbaden unter väterlicher Aufsicht, griff ich als mich einer der anderen Väter unter Wasser tauchte in meiner Panik nach dem erst bessten woran ich mich festhalten konnte. Dieser Vater wusste nun sehr genau wie der Tazanschrei wohl entstanden war.

Beim Versuch meine kleine Schwester in einer Schiffsschaukel anzustoßen, verklemmte ich mir den Finger im Gestänge und so weiter.

Das spektakulärste und auch schmerzhafteste Missgeschick passierte mir auf der Hängebrücke über den Dankernsee. Dieser Baggersee wird durch eine Hängebrücke in zwei Bereiche unterteit. Auf der einen Seite ist der Bereich zum baden und auf der anderen Seite ist eine Wasserski-Anlage untergebracht. Dort kann man sich von einem horizontal gelegten Skilift in Runden über den See ziehen lassen. Als ich gerade die Bücke überquerte fand dort ein Wettkampf statt. Die Leute wurden immer schneller durch die Runden gezogen und es galt sich möglichst lange auf den Ski zu halten. 

So ziemlich in der Mitte der Bücke fehlten ein Brett. Ich hatte gerade meinen linken Fuß über dieses Loch gesetzt, als der erste Wasserskifahrer recht eindrucksvoll aus der Kurve flog. Als ihm gleich darauf ein zweiter folgte, wollte ich mich etwas bequemer hinstellen um das Spektakel besser beobachten zu können, also zog ich mein rechten Bein nach, welches natürlich direkt in dem Loch landetete und mir recht eindrucksvoll demonstrierte wie gut die Schwerkraft auf diesem Planeten funktioniert. Ich riss mir mit dieser Aktion das gesamte Schienbein auf und sicherte mir das hämische Grinzen meiner Familie und den Temporärnachbarn auf Lebenszeit.

An unserem letzten Tag flanierte ich recht entspannt mit einer Eistüte in der Hand über das Gelände, als ich eins der "Nachbarsmädchen" traf. Im Vorbeigehen fragte sie mich: "Und ist Dir heute schon was passiert." "Bis jetzt noch nicht." rief ich ihr nach, wobei ich mich zu ihr umdrehte, einen Holzpflog im Boden übersah und mich mit dem Eis im Gesicht auf der Erde wiederfand.
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10. Juli 2008 4 10 /07 /Juli /2008 20:39

Wir hatten im Bürgermeisteramt in meinem Dorf, in dem ich meine Lehre gemacht hatte, einen kleinen Kopierraum. (Hier wurde wohl der Grundstock dafür gelegt, dass ich heute einen Copy-Shop betreibe...). In dem Raum stand auf einem Tisch ein kleiner Kopierer, ganz ohne Sortieren und Einzug oder sonstige Scherze. Davor eine großer Bürolocher und ein großer Hefter.

Eines Tages stand ich mit einer Kollegin in diesem Kopierraum, sie fertige Kopien während ich mit dem Hefter spielte. Ich hatte meinen Zeigefinger und den Mittelfinger auf der Gegenplatte des Heftkopfes liegen und betätigte immer wieder den Heftkopf soweit, dass er die Finger berührte. Meine Kollegin erzählte mir etwas über das sie sich sehr aufgeregt hatte. Als sie damit fertig war, meinte ich: "Jawohl, das ist ne Sauerrei." Dabei holte ich mit der Faust aus, um damit zur Bekräftigung auf den Tisch zu schlagen. Ich erwischte allerdings nicht den Tisch, sondern den Heftkopf. Meine Finger lagen noch immer auf der Gegenplatte. So hatte ich mir den Zeigefinger an den Mittelfinger getackert. Die Heftklammer blieb im Mittelfinger stecken, während sie aus dem Ziegefinger sofort wieder raussprang, das Blut floss in Strömen. Meine Kollegin wurde leichenblass und trug einen Gesichtsausdruck, den ich nicht beschreiben kann, am ehesten kann man sagen, sie sah aus wie wenn sie jeden Moment einen Herzinfarkt bekommen würde.

Ich hielt die unverletzte Hand unter die Verletzte, um das Blut aufzufangen und bekam einen Lachflasch, ob meiner eigen so unbeschreiblichen Blödheit. Um ein Pflaster zu erhalten musste ich ins sogenannte Hauptamt, (Ausweisamt, Einwohnermeldeamt, Telefonzentrale und Vorzimmer des gestrengen Ratschreibers -siehe "Die Sache mit dem wassersteften Fisch.") vor welchem sich immer Bürger ansammelten, die darauf warteten ihr Anliegen vorzubringen. Ich musste also durch diese Menschengruppe, blutetend,  mit einer Heftklammer im Mittelfinger und konnte nicht aufhören zu lachen. Die Kinder unter den Wartenden bekamen einen Schreck und fingen an zu weinen.

Da stand ich nun im Hauptamt, welches vom Amtszimmer des gestrengen Ratschreibers nur durch eine Glaswand abgetrennt war, lachte mich fast tot, blutetete wie ein Schwein, hatte eine Heftklammer im Mittelfinger stecken und blickte in die ratlosen immer bleicher werdenden Gesichter der beiden Kolleginnen die sich dieses Doppelbüro teilten und war nicht in der Lage ihre auf mich einstürmenden Fragen zu beantworten, da ich vor lauter Lachen keine Luft mehr bekam.

Irgendwann schaffte ich es dann doch, ein Pflaster zu erhalten, die Blutung unter fließendem kaltem Wasser zu stoppen, die Heftklammer aus dem anderen Finger zu ziehen und mich zu verarzten. Auch mein Lachflasch ließ mich langsam wieder aus seiner Gewalt, was wohl hauptsächlich an den nun heftig einsetzenden Schmerzen lag.

Hier wäre diese Geschichte nun erzählt, wenn ich nicht ... Ja, wenn ich nicht ICH wäre.

Zwei Tage später kam das zweite Lehrmäddel aus dem Urlaub und wollte natürlich genau wissen wie das passieren konnte. Da es nun wesentlich einfacher ist, etwas zu demonstrieren als es zu erklären, demonstrierte ich es ihr. Natürlich sollte der Schlag mit der Faust auf den Heftkopf nur angedeutet sein. Wie gesagt: SOLLTE. Ja ihr lest richtig, ich habe mir exakt zwei Tage später, exakt die selben Finger, an exakt dem selben Hefter erneut zusammengetackert.

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10. Juli 2008 4 10 /07 /Juli /2008 08:31

Aufgrund meiner Legasthenie bin ich wie fast alle, ein Zahlendreher, das geht sowie dass meine Stammkunden schon nicht mehr hinhören, welche Preise ich nennen, sondern lieber aufs Display der Kasse schauen.

Als weitere Folge der Behinderung entwickelte ich als Kind einen kleinen Sprachfehler, so habe ich immer wenn ich aufgeregt oder im Streß war (was ich eigentlich immer irgendwie war) die Anfangsbuchstaben von zwei aufeinanderfolgenden Wörter oder innerhalb von zusammengesetzten Wörtern vertauscht. So habe ich zum Beispiel beim Hausmeister meiner Schule immer eine Cole Dosa bestellt.

Ich began eine Lehre im Bügermeisteramt unseres Dorfes und erhielt dort eines Tages den Auftrag einen wasserfesten Stift bei unserem Ratschreiber zu holen. Unser Ratschreiber war ganz wie es dieses hohe Amt erforderte ein tausendprozentiger Mitfünziger, mit einem sehr gestrengen Blick, der unter uns Lehrmädels sehr gefürchtet war.

Ich war mir in meiner erwachenden Persönlichkeit der Peinlichkeit meines Sprachfehlers sehr bewusst, also stand ich vor dem Amtzimmer des gestrengen Ratschreibens und übte leise vor mich hinmurmelnd: "Wasserfester Stift, Wasserfester Stift, Wasserfester Stift ... " Da durchzuckte mich ein Geistesblitz: "Sag doch einfach Eding." sagte ich zu mir.

Im Bewustsein gegen alle Gefahren dieser Welt gewappnet zu sein, betrat ich das Amtszimmer des gestrengen Ratschreibens und sprach: "Ich brauche einen Eding." Der gestrenge Blick des Ratschreibes schien mich mißbilligende geradezu durchbohren zu wollen. "Was bitteschön junges Fräulein soll denn ein Eding sein." Eingeschüchtert sprudelte es aus mir raus: "Ein wasserstefte Fisch."

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9. Juli 2008 3 09 /07 /Juli /2008 20:44

Es war einmal ein Frettchen, dass sich ständig verfahren hat.

Um diesen Umstand zu ändern musste ein Navigationssystem her, aber welches? Bis ich mich endlich für das TomTom Ride entschieden hatte, waren alle ausverkauft. Da es bei Polo ein Sonderangebot gegeben hatte, welches ich typisch Frettchen total verpennt hatte.

Aber es gab einen Silberstreif an Horizont. TomTom brachte die second edition raus, welche ich mir auch gleich bestellt habe. Aber auch diese war vollkommen vergriffen mit elenlangen Wartelisten. Aber wer mich kennt, weiß genau warum der Chefe von meine lokalen Polodealer, quer durch Deutschland telefoniert hat um ein solches Teil zu beschaffen... grins. Ein andere Poloshop, war bereit sein einziges Gerät, dass er auf Lager hatte an meinen Dealer abzugeben. Was er im Gegenzug dafür angeboten hat möchte ich gar nicht wissen.

"Hura" dachte ich, kann ich mich auf dem Weg zum ZOO Army Konzert in Dortmund nicht verfahren und laufe freudestrahlend am Donnerstag Nachmittag bei Polo ein, um mein begehrtes Gerät in Empfang zu nehmen, aber Pustekuchen, die hatten vergessen es loszuschicken. Nach einem kurzen Telefonat mit dem fraglichen Poloshop, ging ich mit der sicheren Zusage nach Hause dass sich "mein" TomTom auf dem Weg nach Darmstadt befindet.

Und dann war er da... der große Tag... ich bekam mein TomTom Ride, allerdings ohne Kfz-Halterung, da diese auf Wochen vorbestellt und ausverkauft ist. Aber erst mal egal ich hatte mein TomTom und packte es freudestrahlend aus. Und da waren sie wieder meine drei Probleme:

1. Die Halterung für's Motorad stetzt voraus, dass man erst einmal den kompletten Bock zerlegt um die Stromversorgung an die Batterie anzuklemmen, also nichts zum schnell mal austesten.

2. Da das TomTom Ride für's Motorrad konzipiert ist, hat es keinen Lautsprecher, sondern ein Head-Set, welches natürlich für Helme konstruiert ist und mit diesem fest verbunden wird, also ohne Helm hält das Dingen nicht am Kopf.

3. Die Kfz-Halterung mit ihrem eingebauten Lautsprecher, welcher das Head-Set im Auto überflüssig macht, ist noch nicht da.

So nun bin ich a) blond, b) weiblich und c) ein Frettchen, also platze ich chronisch vor Neugierde und  wollte  mein TomTom unbedingt testen. Mit dem Motorrad ging nicht, weil die Haltermontage so ca. 3 Stunden dauert, mit dem Auto ging eigentlich auch nicht, da ich weder das Head-Set nutzen kann noch den visuellen Anweisungen folgen kann, da der Kfz-Halter noch nicht da ist.

Also was tut ein Frettchen in einer solchen Notlage?

Ja, es gibt sich der Lächerlichkeit preis und setzt sich mit dem Motorrad-Helm auf  ins Auto um sich wenigstens akustisch navigieren zu lassen.

Von der Tatsache, dass  mein nigelnagelneues TomTom auch als Freisprechanlage für mein Handy fungieren könnte ... ja könnte, wenn bei meinem ebenfalls relativ neuem Handy nicht ständig die Bluetooth Verbindung abkacken würde, will ich jetzt mal überhaupt nichts erzählen.

So long

Nicole 

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